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Greenwashing oder wirklich nachhaltig? ESG-Maßnahmen in der Immobilienbranche auf Erfolg prüfen

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Das sollten Immobilienunternehmen aber nicht als Pflicht, sondern vor allem als Chance sehen. Denn: Unternehmen mit einer starken ESG-Performance zeigen höhere Renditen auf ihre Projekte, verzeichnen geringere Risiken und eine bessere Widerstandsfähigkeit während einer Krise. Die Voraussetzung: Eine in der Unternehmenssteuerung verankerte Nachhaltigkeitsstrategie, die Unternehmen datenbasiert auf ihre Wirksamkeit prüfen. Wo Sie diese Aufgabe im Unternehmen verankern sollten, welche Vorteile ESG-Controlling mit sich bringt und wie moderne Software dabei unterstützt, erfahren Sie jetzt.

Lesetipps: Mehr über den Erfolgsfaktor ESG erfahren

Nachhaltigkeit controllen: Aufgabe der Nachhaltigkeitsabteilung oder des Controllings?

Auch wenn sich im Rahmen einer Handelsblatt-Studie bereits im Jahr 2013 die Finanzchef:innen der DAX20-Konzerne der Nachhaltigkeit verschrieben haben, managen und steuern bislang meistens Nachhaltigkeitsabteilungen die nachhaltigen Unternehmensaktivitäten. Controller*innen spielen dabei bis jetzt eine untergeordnete Rolle – wenn überhaupt. Der Grund: Nachhaltigkeit war lange nicht erfolgsentscheidend.

Die enorm gesteigerte Wichtigkeit dieses Themas und das wachsende Interesse von Investor:innen und Banken führen jedoch dazu, dass Unternehmensentscheider:innen ökologische, soziale und Ziele der Unternehmensführung vermehrt als Voraussetzung für den langfristigen Unternehmenserfolg sehen. Essentiell dabei: Damit Unternehmen ESG-konform handeln können, müssen sie das Thema zwangsläufig in der Unternehmensführung verankern. Um das Vertrauen der Stakeholdern nachhaltig zu sichern, ist ein transparentes Reporting der ESG-Maßnahmen notwendig – so wandert die Verantwortung als logische Konsequenz ins Controlling.

Auch wenn die operative Tätigkeit auf diese Weise Aufgabe des Controllings wird, ist es wichtig, dass die Nachhaltigkeitsabteilung mit ihrem inhaltlichen Know-how unterstützt. Nur so können Immobilienunternehmen den Erfolg der ESG-Strategie und -maßnahmen wirksam prüfen.

Eigene Darstellung in Anlehnung an CRS und Finance (Thomas Schulz und Susanne Bergius, S. 103)

Controlling in der Verantwortung: die Vorteile

Das Controlling ist in jedem Unternehmen die zentrale Instanz für Prozesse und Instrumente der Planung, Steuerung und Kontrolle im Unternehmen. Es stellt die Zielerreichung des Unternehmens sicher. Sobald Sie ESG strategisch in der Unternehmensführung verankern und das Controlling die Nachhaltigkeitsstrategie steuert, ergeben sich folgende Vorteile:

Schafft interne Akzeptanz

Die Rolle des Controllings als „ökonomisches Gewissen“ verhilft dem ESG-Programm zu mehr Bedeutung im Unternehmen. Die Controller*innen achten auf die Rationalität der Nachhaltigkeitsmaßnahmen und sorgen somit für einen ökonomischen Umgang mit der Thematik.

Macht Nachhaltigkeit transparent und steuerbar

Durch die Integration ESG-Dimensionen in die bestehenden Controlling-Instrumente und -Prozesse werden sie transparent abgebildet und dadurch für das Management aktiv steuerbar.

Hält Aufwand für Implementierung und Nutzung gering

Dadurch, dass Sie existierende Prozesse und IT-Systeme im Controlling zur Sammlung, Aufbereitung und Reporting der ESG-Daten nur erweitern müssten,  würde sich der zeitliche und finanzielle Aufwand in Grenzen halten, um Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen.

Erhöht Datenkonsistenz

Außerdem führen die existenten Prozesse und IT-Systeme des Unternehmenscontrollings zu einer hohen Datenkonsistenz aller drei ESG-Dimensionen.

ESG-Maßnahmen prüfen: Kennzahlen für das Controlling

Nachhaltigkeitsziele sind unerreichbar, solange Sie die Zielerreichung nicht prüfen, Abweichungen bestimmen und geeignete Steuerungsmaßnahmen ableiten. Da kann die Nachhaltigkeitsstrategie noch so durchdacht sein. Grundlage dafür liefern ESG-Kennzahlen, die sich aus den Indikatoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ableiten. Diese Kennzahlen sollten Sie bereits in der Strategiephase festlegen, um potenzielle Auswirkungen der eigenen Entscheidungen und Aktivitäten auf Umwelt und Stakeholder zu berücksichtigen und im Nachgang zu bewerten. Kennzahlen können dabei folgende sein:

  • Umwelt: Energieverbrauch, Ressourcen- und Rohstoffverbrauch, Abfall und Emissionen
  • Arbeitsplätze und Beschäftigte: Betriebliche Gesundheit, Aus- und Fortbildung, Diversität, Unterstützungsangebote, Lohnzahlungen, Zusatzleistungen
  • Lieferketten: Umwelt- und sozialbewertete Lieferanten, faire Lieferbedingungen
  • Gemeinwesen: Unterstützung für Sozial-, Bildungs- und Infrastrukturprojekte
  • Markt, Ökonomie und Produktverantwortung: Kundenbeschwerden, Korruptionsprävention, Compliance, Recyclingmöglichkeiten

Wirksames ESG-Controlling durch aussagekräftige KPIs

Jedoch reichen diese allgemeinen Kennzahlen nicht aus, um Nachhaltigkeitsmaßnahmen messen und bewerten zu können. Hierfür sind konkret messbare KPIs notwendig. Die Herausforderung: ESG-Maßnahmen lassen sich meistens nicht so einfach in Euro oder Tonnen messen. Um Unternehmen beim ESG-Controlling zu unterstützen, hat die Global Reporting Initiative 130 Indikatoren in ihrem Standard ‘Sustainability Reporting Guidelines‘ definiert. Wenn Ihr Nachhaltigkeitsbericht mit den GRI-Standards übereinstimmt, gibt er ein umfassendes Bild über die wesentlichen Themen Ihres Unternehmens und die damit verbundenen Auswirkungen.

Damit das Controlling – wie weiter oben beschrieben – die Rolle des ‘ökonomischen Gewissens’ ausübt, sollten Sie die bestehenden KPIs jedoch nicht einfach mit ESG-Kennzahlen anreichern. Stattdessen sind zweidimensionale Messgrößen zu definieren, die eine integrierte Steuerung ermöglichen. Was das ist? An dieser Stelle ein Beispiel: Die Kennzahl zum CO2-Ausstoß beim Bau einer Immobilie gibt Aufschluss über die ökologische Wirkung. Eine zweidimensionale Kennzahl wie die CO2-Wirtschaftlichkeit (CO2-Ausstoß in Relation zur Rendite) zeigt hingegen die geringste Umweltbelastung je investiertem Euro. Letztere hat eine viel größere Relevanz und Aussagekraft für das Unternehmen.

Nachhaltiger Erfolgsfaktor: Moderne Software vereinfacht Controlling-Prozesse

Dieser Beitrag zeigt: ESG-Maßnahmen sind von Wert für Ihr Unternehmen, wenn Sie diese analysieren und auf dieser Datenbasis optimieren. Voraussetzung dafür ist, dass das Thema Nachhaltigkeit in die Unternehmensführung und -steuerung integriert ist. Das setzt Folgendes voraus:

  • ESG-Controlling ist Aufgaben der Controller:innen
  • Controller:innen sollten ESG-KPIs in die bereits bestehenden Reportings integrieren, anstatt zusätzliche Nachhaltigkeitsreportings zu erstellen
  • Controller:innen sollten für das gesamte Controlling ein einheitliches Tool zur Datenanalyse und -aufbereitung verwenden

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